Sucht und Abhängigkeit

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Sucht 1957 folgendermaßen definiert: 

Sucht ist ein Zustand periodischer oder chronischer Vergiftung, hervorgerufen durch den wiederholten Gebrauch einer natürlichen oder synthetischen Droge und gekennzeichnet durch 4 Kriterien: 

  • ein unbezwingbares Verlangen zur Einnahme und Beschaffung des Mittels, 
  • eine Tendenz zur Dosissteigerung (Toleranzerhöhung), 
  • die psychische und meist auch physische Abhängigkeit von der Wirkung der Droge 
  • die Schädlichkeit für den einzelnen und/oder die Gesellschaft.

Inzwischen wurde der englische Begriff für Sucht (addiction) durch den englischen Begriff für Abhängigkeit (dependence) ersetzt.

Im Deutschen jedoch ist sprachlich weiterhin die Unterscheidung zwischen Abhängigkeit und Sucht möglich und üblich: Abhängigkeit beschreibt überwiegend die pharmakologische Seite des Phänomens, Sucht schließt alle seelischen und sozialen Begleit- und Folgeerscheinungen ein.

Süchtiges Verhalten

Von süchtigem Verhalten spricht man, wenn Menschen triebhaft immer dieselbe Verhaltensweise wiederholen, weil sie eine einmal erlebte Befriedigung erneut erleben möchten. Dabei ist es gleichgültig, ob es sich bei der gesuchten Befriedigung um die Wirkung einer Droge oder um andere Erlebnisse handelt. In diesem Sinne können auch bestimmte Verhaltensweisen „süchtig entarten“. (aus: „Ein Angebot für alle“, DHS)

Inzwischen gibt es zahlreiche Psychosoziale Beratungsstellen, die spezielle Angebote für die Themenbereiche Spielsucht und Ess-Störungen vorhalten.