Spielsucht

Was ist der Unterschied zwischen Spielen und Glücksspielen?

Es gibt einen großen Unterschied zwischen Spielen und Glücksspielen. Spielen gehört zum Menschen dazu: ob Kinderspiele, Gesellschaftsspiele oder Fußballspiele, aber auch das Klavierspiel oder das Liebesspiel – das alles sind Spiele. Glücksspiele hingegen sind definiert als Spiele, bei denen Geld eingesetzt wird und bei denen das Spielergebnis (überwiegend) vom Zufall abhängt. Im Englischen wird dies übrigens ganz klar unterschieden: „playing“ bedeutet spielen, „gambling“ bedeutet glücksspielen.

Grundsätzlich kann man Glücksspiele noch von Kompetenz-, Geschicklichkeits- und Gewinnspielen unterscheiden. Bei Kompetenzspielen (z.B. Schach) und Geschicklichkeitsspielen (z.B. Dart oder Billard) steht das Können im Vordergrund. Werden bei Kompetenz- und Geschicklichkeitsspielen aber höhere Geldbeträge eingesetzt, so werden diese auch zu den Glücksspielen gerechnet. Gewinnspiele sind zum Beispiel Preisausschreiben. Meistens entscheidet auch hier der Zufall über das Spielergebnis. Der Unterschied zu den Glücksspielen liegt aber darin, dass kein Geld eingesetzt wird (höchstens eine Briefmarke für das Postkartenporto oder die Gebühr für einen Telefonanruf; juristisch wird dies aber als „nicht wesentlicher Geldeinsatz“ gewertet).

Bei den Glücksspielen können „weiche“ und „harte“ Spiele unterschieden werden. Während einfaches Lottospielen oder Getränke auswürfeln zu der ersten Gruppe gehören, werden Geldspielautomaten, Casinospiele (Roulette, Black Jack, Baccara), Systemlotto, Sportwetten zu den harten Glücksspielen gerechnet

Bin ich schon süchtig?

Als kurzen Selbsttest empfehlen wir die Beantwortung der folgenden vier Fragen: 

  • Ich kann mit dem Glücksspiel erst aufhören, wenn ich kein Geld mehr habe. 
  • Ich denke oft an das Glücksspiel und verspüre einen inneren Drang dazu.
  • Ich versuche immer durch erneutes Glücksspiel meine Verluste auszugleichen.
  • Zur Geldbeschaffung habe ich schon einmal gelogen oder Tricks angewandt.

Wenn 2 oder mehr Fragen mit „ja“ beantwortet werden, hat die Person ein Problem mit dem Glücksspiel. Das heißt noch nicht, dass unbedingt eine Sucht vorliegen muss, aber es besteht ein Beratungsbedarf, der ernst genommen werden muss!

(Quelle: Landesfachstelle Glücksspielsucht NRW)