Pornosucht

Menschen mit einer "Pornosucht" haben keine Kontrolle über ihren Konsum. Tausende von verschiedenen Clips, dutzende Genres, mit einem Klick abrufbar: Seit Pornos im Internet frei verfügbar sind, ist die Zahl der Nutzenden stark gestiegen. "Pornografiekonsum ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen". Bei dieser verbreiteten Nutzung kommt häufig die Frage auf, ob Pornos schädlich sein können – und sogar süchtig machen. Umgangssprachlich ist häufig von "Pornosucht" die Rede. Das ist jedoch keine eigene Diagnose. Fachleute sprechen von einer Pornografienutzungsstörung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) listet die Störung in ihrer aktuellen "Internationalen Klassifikation der Krankheiten" (ICD-11) unter "Störung mit zwanghaftem sexuellen Verhalten" auf. Nur ein Bruchteil der Konsumierenden entwickelt eine "Pornosucht". Es sind (stand 2024) etwa drei bis fünf Prozent der männlichen Bevölkerung betroffen. (ca. 500 000 Menschen) Beim weiblichen Geschlecht ca. die Hälfte (ca. 200 000 – 300 000 Menschen).